Auf kleinen Spaziergängen und Wanderungen in den Gebirgen und Offenlandschaften Nordspaniens erkunden wir die außergewöhnlich hohe Biodiversität in sehr schönen, meist nur
extensiv genutzten Landschaften mit vielen Blumen, Schmetterlingen, Vögeln, großen Säugetieren...
Termin:
19.05. - 27.05.2023 (9 Tage/8 Nächte)
Neben der enormen landschaftlichen Vielfalt und den vielen anderen beobachteten Tier- und Pflanzenarten (s. Reiseberichte), konnten wir bei allen bisherigen Reisen sehr schön und über längere Zeit Braunbären beobachten - meist auch eine Mutter mit diesjährigen Jungen! Dabei ist das nachstehende Video entstanden:
Das Kantabrische Gebirge zieht sich parallel zur nordspanischen Atlantikküste von den westlichsten Ausläufern der Pyrenäen im Baskenland bis nach Galicien. Auf seiner Nordseite regnen sich die atlantischen Tiefdruckgebiete ab und sorgen für ein „Grünes Spanien“ ohne ausgeprägte Sommertrockenheit und einer im wesentlichen mitteleuropäisch-montan/alpinen Vegetation.
Seine höchste Erhebung erreicht das Gebirge mit über 2.600 m im Kalkstock der Picos de Europa – nur 20 km vom Meer entfernt!
Die Südseite dagegen liegt im Regenschatten und geht über in die Hochebenen Kastiliens mit mediterran-kontinentalem Klima.
Dieses langgestreckte und hohe Gebirge liegt also wie ein Riegel zwischen dem Atlantik und dem Landesinneren und aufgrund dieser Lage, den unterschiedlichsten Höhenstufen und Expositionen aber auch aufgrund seiner relativen Unzugänglichkeit und Abgeschiedenheit konnte sich hier eine wunderbare Tier- und Pflanzenwelt entwickeln und erhalten. Die auf dieser Reise besuchten Gebiete gehören zu den absoluten Biodiversitäts-Hotspots in Europa! Sowohl die wilden Landschaftsszenerien in ihrer Ursprünglichkeit als auch die bis in die heutige Zeit oft noch traditionell bewirtschafteten Weiden und Kulturlandschaften bieten auch dem Auge wunderschöne Bilder.
Ein erfahrener Experte vor Ort, der über alle notwendigen Lizenzen verfügt um uns in den Naturparks und Reservaten an die erfolgversprechendsten Stellen zu führen, ist mit uns in der Braunbärenregion unterwegs. Nur so können hier mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Bären (natürlich achten wir auch auf andere Tierarten und die vielen Pflanzen) auch tatsächlich beobachtet werden.
Gleichzeitig kooperieren diese Partner auch eng mit privaten und staatlichen Naturschutzverbänden und verpflichten sich, gerade die großen Säugetiere wie Braunbär und Wolf, nicht zu bedrängen und zu stören.
Im Mai/Juni sind folgende unsere Schwerpunktarten und können mit hoher Wahrscheinlichkeit auch beobachtet werden:
1. Tag:
Individuelle Anreise nach Bilbao. Nach Eintreffen aller Teilnehmer werden wir mit einem Kleinbus nach Cervera de Pisuerga gefahren. Auf dem Weg erhalten wir bereits einen Eindruck der Landschaften des atlantischen Nordspaniens. Gemeinsames Abendessen und Einführung in die folgenden Tage.
2. bis 5. Tag: An diesen vier Tagen erkunden wir sehr unterschiedliche Lebensräume und können die Reihenfolge der Exkursionen optimal auf die Wetterverhältnisse und die aktuellen Gegebenheiten abstimmen!
Ein Tag führt uns auf die Nordseite des Gebirges. Von Fuente De aus fahren wir mit der einzigen Seilbahn des Gebietes auf über 1.800 m in den Nationalpark „Picos de Europa“, dem ältesten Spaniens, der vor 100 Jahren aufgrund seiner spektakulären Landschaften und historischen Bedeutung (von hier ging die Reconquista aus, die Wiedereroberung des maurischen Spaniens durch die Christen) gegründet wurde. Auf einem leichten Spaziergang in den Hochlagen werden wir Gämsen beobachten können und die Chancen Mauerläufer, Alpenbraunellen, Schneefinken, Bergpieper, Alpendohlen und Alpenkrähen zu sehen stehen sehr gut.
In den Picos leben wieder einige Bartgeier auf die wir natürlich auch achten werden, ebenso wie auf Gänse- und Schmutzgeier sowie die
Hochgebirgsflora. Nach dem Picknick fahren wir am Nachmittag mit der Seilbahn wieder ins Tal und zurück nach Cervera. Unterwegs lohnt sich der Halt am Pass von
Piedrasluengas mit schönem Ausblick auf die Gebirgskette und blühenden Wiesen.
Eine weitere Exkursion führt uns in die Naturschutzgebiete „Tuerces und Covalagua“, Kalkplateaus (Páramos) die in dieser Jahreszeit eine enorme Artenvielfalt an Orchideen, Blütenpflanzen allgemein sowie Schmetterlingen aufweisen. Bizarre, beeindruckende Landschaften werden uns auf unseren Spaziergängen erfreuen. Wir nehmen uns hier Zeit, um die Schönheit der Landschaft sowie die vielen Pflanzen, Insekten und Vögel zu genießen. Hier ist mit folgenden Vogelarten zu rechnen, u. a. Gänse- und Schmutzgeier, Schlangenadler, Wespenbussard, Stein- und Zwergadler, Wendehals, Wiedehopf, Bienenfresser, mehrere Spechtarten, Baum- und Brachpieper, Heidelerche, Schwarzkehlchen, Steinrötel, Iberien-Zilpzalp, Berglaubsänger, Zaun- und Zippammer, Pirol...
Eine ausgedehntere Wanderung führt uns auf einer dritten Exkursion durch ein wunderschönes, felsiges Tal mit großer Blumen- und Schmetterlingsvielfalt. Wiesen, mediterraner Eichenwald, Buchenbestände und schließlich ein Eibenwald mit mächtigen Eiben, deren Alter auf über 800 Jahre geschätzt wird, wechseln sich auf dieser Exkursion ab. Lediglich der Auf- und Abstieg zum Eibenwald (optional) ist mit einer etwas kräftigeren Steigung verbunden, der restliche Weg ist ohne Anstrengung zu begehen.
Der letzte Exkursionstag in dieser Region führt entweder zu einem weiteren Kalkplateau und einem Flusscanyon am jungen Ebrofluss oder dient als Puffer zur Vertiefung der bisher besuchten Gebiete.
6. Tag: Wir verlassen heute die Südseite der Kantabrischen Kordillere und erreichen nach einer abwechslungsreichen Fahrt um die Mittagszeit den Naturpark Somiedo in Asturien, diesmal auf der atlantisch geprägten Nordseite der Gebirgskette. Nach einem Mittagessen und einer Ruhepause begeben wir uns am späten Nachmittag erstmals an einen aussichtsreichen Beobachtungsplatz zur Beobachtung der Braunbären.
7. und 8. Tag: Schwerpunkt dieser beiden Tage ist die Beobachtung von Braunbären. Dieser ehemals über die ganze Iberische Halbinsel verbreitete Großsäuger lebt heute nur noch im Kantabrischen Gebirge in 2 Teilpopulationen mit einigen Hundert Exemplaren.
Wir unternehmen jeweils eine Morgen- und eine Abend-exkursion in verschiedene Gebiete. Die Chance dabei Braunbären zu beobachten ist sehr hoch und es muss
betont werden, dass die Bären hier niemals angefüttert oder sonst in irgend einer Weise angelockt werden - es sind authentische Wildbeobachtungen bei denen wir natürlich auch herrliche Eindrücke
der wilden Landschaften und ihrer sonstigen Tier- und Pflanzenwelt erhalten. So konnten wir 2018 auch zahlreich Gämsen, Reh- und Rotwild und auch die seltene hier endemische Hasenart
Lepus castroviejoi (Ginsterhase) beobachten. Auch Wölfe leben hier, ebenso wie Wildkatzen - doch sind diese beiden Arten im Herbst leichter zu beobachten als im
Frühling/Sommer.
9. Tag: Rückfahrt nach Bilbao und Heimreise oder individuelle Verlängerung.
Allgemeine Hinweise:
Leistungen:
Termin 2023:
19.05. - 27.05.2023 (9 Tage/8 Nächte)
Sondertermine für geschlossene Gruppen gerne auf Anfrage - natürlich auch mit abgewandeltem Programmverlauf möglich
Reisepreis 2023:
p. Pers. im Doppelzimmer 2.140,- EUR
p. Pers. im Einzelzimmer 2.360,- EUR
Anmerkung: auf Wunsch einer angemeldeten Teilnehmerin, die sich gerne ein Doppelzimmer mit einer Dame teilen würde, ist momentan auch ein halbes Doppelzimmer zu vergeben (alternativ sind aber auch noch ein Einzelzimmer sowie ein Doppelzimmer buchbar).
min. 8, max. 13 Teilnehmer