Senegal

Eine natur- und vogelkundliche Reise in Westafrika

Basierend auf den Erfahrungen meiner 6 bisherigen Reisen in den Senegal (2011, 2012, 2013, 2015, 2018 und 2019) hat sich der hier vorgestellte Programmverlauf besonders bewährt: Ziel ist nicht, eine maximale Vogelartenliste am Ende der Reise vorzeigen zu können sondern in den optimalen Gebieten ausgiebig Zeit zu haben zur Beobachtung, Naturfotografie und zum genussvollen Erleben der vielen Eindrücke! Dadurch können die Fahrstrecken und die Hotelwechsel gering gehalten werden zugunsten intensiver Aufenthalte in der Natur!

Die Reise ist ideal als Einstieg für das Kennenlernen und Vertiefen der westafrikanischen Vogelwelt, gleichzeitig aber auch mit vielen Kontakten zu unseren hier überwinternden europäischen Vogelarten.

Senegal bietet aber viel mehr als nur seine Vogelwelt - die freundliche, unaufdringliche, farbenfrohe und tolerante Gesellschaft des Landes trägt dazu bei, dass sich jeder jederzeit sicher und wohl fühlt! Wir erleben hier außerdem eine bäuerliche Gesellschaft, in der die Menschen in weiten Teilen noch Selbstversorger sind und kaum moderne Hilfsmittel nutzen. Wir können hier unmittelbar sehen und erleben wie die Landnutzung früher auch in Europa war und welche Fülle an Insekten (z. B. Schmetterlinge, Heuschrecken) und Vögeln hier noch zu finden sind.

Wir konzentrieren uns auf dieser Reise auf die  Hotspots für die Naturbeobachtung im riesigen Flussmündungsgebiet der Flüsse Sine und Saloum und auf die Feuchtsavannen im Nationalpark Niokolo Koba. Zum Abschluss der Reise ist wieder der Besuch des Nationalparks Ile de la Madeleine vorgesehen. Auf dieser kleinen Insel im Atlantik vor der Hauptstadt Dakar können sehr schön Rotschnabel-Tropicvögel bei der Brut und im Flug beobachtet werden.

Besonders ergiebig und beschaulich sind die Bootsfahrten, daher haben wir mehrere davon vorgesehen!

 

Die Beobachtungen der Reise 2019 können wie folgt zusammengefasst werden:

202 Vogelarten, davon 12 Reiherarten, 27 Greifvogelarten, 26 Limikolen, 6 Seeschwalben, 7 Eisvögel, 10 Spinte und Racken... doch auch Säugetiere waren vertreten (4 Affenarten, Flughunde, Erdhörnchen, Warzenschweine, Flusspferd, mehrere Antilopenarten...). Auch Reptilien (Agamen, Chamäleon, Nilwaran, Nilkrokodil) sowie zahlreiche Schmetterlinge, Käfer und Heuschrecken kamen zur Beobachtung. 

 

Termin:

06.11. - 20.11.2020 - ausgebucht

Bei Interesse für diese Reise im November 2021 melden Sie sich bitte für eine Vormerkung.

 

"Watching birds is a pleasure in itself, but doing so in Africa brings joy beyond measure"

(Zitat aus "Living on the edge - wetlands and birds in a changing Sahel")

Krokodilwächter
Krokodilwächter

Senegal in Westafrika ist ein relativ kleines Land (Fläche knapp 200.000 qkm, ca. 15 Mio Einwohner) mit subtropischem Klima und zwei Jahreszeiten: es herrscht Trockenzeit von November bis Mai und Regenzeit von Juni bis Oktober. Die landschaftliche Zonierung folgt den Niederschlagsverhältnissen, so dass im regenärmeren Norden (Sahel) mit längerer Trockenzeit eine offene Akazien-Dornbuschsavanne dominiert. Nach Süden nehmen die Niederschläge zu und die Landschaft geht über in eine Feuchtsavanne mit dichter stehenden und höher wachsenden Bäumen. Charakterart ist der Baobab. Das Land ist sehr flach, fast ohne Erhebungen.

Als ehemalige französische Kolonie wird hier neben mehreren indigenen Sprachen französisch gesprochen.

 

Die Landnutzung erfolgt teilweise durch nomadisierende Viehzüchter mit ihren Herden (Schafe, Ziegen, Zeburinder), in den feuchteren Landesteilen finden sich Felder mit Hirse und Erdnussanbau. Intensive, moderne Landwirtschaft findet sich lediglich in manchen Reisanbaugebieten, ansonsten ist der Ackerbau nach wie vor mit viel Handarbeit durch die Landbevölkerung verbunden. Uns erscheint es als idyllisches Bild längst vergangener Tage, die kleinen Rundhüttendörfer mit dem Brunnen am Dorfrand, die vielen Esel, Ziegen und Kinder, die auf dem Feld arbeitenden Menschen.

 

Neben der Beobachtung der Vogelwelt sind es vor allem die Menschen und ihre Lebensweise die auf dieser Reise so faszinieren. Wir werden öfters Gelegenheit haben auch ein Dorf zu besuchen und verschiedene Märkte aufsuchen.

Senegal ist ein islamisches Land mit großer Toleranz gegenüber den christlichen Minderheiten und innerhalb der verschiedenen Ethnien. Dies ist überall spürbar, die Menschen begegnen sich mit großer Höflichkeit und Respekt.

 

Senegal ist ein armes  Land aber ohne erkennbares Elend, die Menschen sind sehr freundlich, würdevoll und in keiner Weise aufdringlich. Wir reisen in einem Kleinbus mit einheimischem und erfahrenem Fahrer/Führer. Dies bietet größtmögliche Flexibilität und erlaubt auch spontanes Anhalten bei interessanten Beobachtungen von der Straße aus.

 

Die Hotels sind meist im Stil einer Lodge gebaut, mit eigenen kleinen Häusern/Bad und einem zentralen Restaurant. Sie sind gepflegt und sauber aber die meisten ohne Luxus (s. auch Programmbeschreibung 5. Tag).

 

Auf dieser Reise besuchen wir mehrere bedeutende Nationalparks und Schutzgebiete die einige der wesentlichen Landschaftstypen des Landes abbilden und die uns einen repräsentativen Eindruck sowohl der dort überwinternden westpaläarktischen Arten als auch der afrikanischen Vogelwelt vermitteln. Eine Aufzählung der in den einzelnen Gebieten möglichen Vogelarten erfolgt hier nicht - es sind einfach zu viele! Beobachtungsberichte und  Beobachtungslisten der Reisen 2018 und 2019 können am Ende dieser Beschreibung heruntergeladen werden.

 

Das enorm weitläufige Deltagebiet der Flüsse Sine und Saloum mit dem gleichnamigen Nationalpark liegt zwischen Dakar und der Grenze zu Gambia am Atlantik. Mangrovenbestände sowie beeindruckend große Baobabbäume, Palmenhaine und Waldformationen, offene Sand- und Salzflächen bilden ein Mosaik von Lebensräumen. Raub- Königs-, Rüppel- und Brandseeschwalben, Rötel- und Rosapelikane, mehrere Reiherarten, Rohr- und Wiesenweihen, Limikolen, Greifvögel, Mohrenkopfpapagei und Halsbandsittich - ein sehr breites Artenspektrum hält den Beobachter ständig auf Trab!

Im Südosten des Senegal, am Gambiafluß, schützt der Niokolo-Koba Nationalpark ursprüngliche Feuchtsavannenlandschaften mit noch mehreren Antilopenarten, Flusspferden, Krokodilen, Nilwaran und mehreren Affenarten. Galeriewälder entlang des Flusses sind Lebensraum vieler Vogelarten. Besonders schön und auffällig sind die vielen Eisvogelarten, Spinte und Racken, Greifvögel wie Palmgeier, Höhlenweihe, Gaukler, Kampfadler, Graufalke, Heuschreckenteesa, Shikrasperber sowie Glanzstare und viele Singvogelarten. Auch der Krokodilwächter lässt sich gut entlang des Flusses und oft direkt von unserer Lodge aus beobachten.

Zum Abschluss der Reise planen wir von Dakar aus eine Bootsfahrt auf die vorgelagerte Nationalpark-Insel "Madeleine". Hier brüten mehrere Paare des Rotschnabel-Tropicvogels.

Alle Bilder in der folgenden Bildergalerie sind auf den vorjährigen Reisen im Senegal entstanden. Die Bilder stammen teilweise von mir bzw. wurden mir dankenswerterweise von Dr. Doro Koch und zum ganz überwiegenden Teil von Dr. Rüdiger Mund (beide nahmen an mehreren Senegalreisen mit mir teil) zur Verfügung gestellt. Durch entsprechendes Anklicken können die Bilder auch angehalten oder vergrößert betrachtet werden.


Reiseverlauf Senegal



1. Tag: Empfohlen wird die Flugbuchung mit Brussels Airlines ab Brüssel nach Dakar. So können alle Teilnehmer abgestimmt gemeinsam ab Brüssel fliegen. Fahrt vom neuen Flughafen südlich von Dakar in den Nordteil des Sine-Saloum-Gebietes (ca. 3 Stunden) und Bezug unserer sehr schön gelegenen und gut gepflegten Hotel-Lodge.

 

2. - 4. Tag: Wir unternehmen im Nordteil des Sine-Saloum-Gebietes Exkursionen zu Fuß, mit dem Kleinbus und dem Boot um die Großräumigkeit und Vielfalt des Gebietes kennenzulernen. Gezeitenmarschen, Seen, Mangrovenbestände, lockere Baobab- und Palmenhaine, Felder und Kulturland mit kleineren Dörfern bieten europäischen Vogelarten ein Überwinterungsquartier das sie mit zahlreichen afrikanischen Arten in dieser Jahreszeit teilen. Diese 3 Tage sind ideal um vertraut zu werden mit der hiesigen Vogelwelt, da Wasser- und Watvögel, Greife und Singvögel, die Gruppe der Eisvögel, Spinte und Racken... gut vertreten sind.

  

5. Tag: Fahrt nach Osten, über Kaolack und Tambacounda zum Niokolo Koba Nationalpark mit Beobachtungsstopps unterwegs. Am späten Nachmittag Ankunft in der Lodge Wassadou direkt am Gambiafluss! Fazit der bisherigen Gruppen: Lage und Umgebung der Lodge sind absolut herausragend, ebenso ist das Essen sehr gut. Die Einrichtung und die sanitären Anlagen der einzelnen Rundhütten sind verbesserungswürdig und einfach. Es gibt allerdings keine Alternative in weiter Umgebung und die vielen positiven Eindrücke und Erlebnisse im Gebiet rechtfertigen unbedingt den Aufenthalt hier.

 

6. Tag: Die Lodge im Niokolo Koba Nationalpark liegt direkt an einer Biegung am Gambiafluß, unter altem Baumbestand. Allein in den Gartenanlagen und vom Ufer aus kann man viele Stunden beobachten und immer wieder neues entdecken. Bei Sonnenaufgang toben die Pavianfamilien in den hohen Bäumen am Fluß, am Abend jagen die Zimtracken und erinnern dabei an Schwalben. Morgens und abends ist jeweils eine Bootstour auf dem Gambia vorgesehen, direkt von der Lodge aus. Diese stellen erfahrungsgemäß einen Höhepunkt dar!

 

7. Tag: Mit geländegängigen Fahrzeugen fahren wir durch den Waldbestand des NP Niokolo Koba bis nach Simenti am Gambiafluß. Wenn auch heute kaum noch Großwild in Westafrika vorkommt, dieses wurde schon vor mehr als 100 Jahren von Europäern durch die Jagd ausgerottet, so lassen sich mit etwas Glück doch noch einige Antilopen, Nilkrokodile und Flusspferde beobachten. Zahlreiche Vogelarten bevölkern jedoch die teilweise üppig wachsenden Feuchtsavannenwälder.

 

8. Tag: Die Lodge im Niokolo Koba Nationalpark bietet durch ihre Lage direkt am Fluß und in den Gartenanlagen eine Fülle an Beobachtungs- und Fotografiermöglichkeiten. Der Besuch eines nahegelegenen Dorfes mit seiner Grundschule und dem Wochenmarkt ist vorgesehen und es ist immer ergreifend, die Lebensweise der Menschen vor Ort kennenzulernen.

 

9. Tag: Wir verlassen Wassadou und kehren zurück nach Westen, über Kaolack weiter in den südlichen Deltabereich des Nationalparks Sine-Saloum. Unsere schöne und komfortable Hotellodge liegt bei Toubacouta im Nationalpark Sine-Saloum.

 

10. - 12. Tag: Der Atlantik drückt sein Wasser im Mündungsbereich der Flüsse Sine und Saloum weit ins Landesinnere, so dass große Brackwasserzonen mit Mangroven vorhanden sind. Seen, Kanäle, Sandbänke und auf den erhöhten Stellen auch Wald- und Gebüschvorkommen bieten sehr vielen Vogelarten, z. B. auch den auf der ganzen Reise immer wieder schön zu beobachtenden Zwergspinten, ideale Nahrungs- und Brutbedingungen. Auch hier werden wir wieder zwei Bootsfahrten unternehmen, u. a. auch um den abendlichen Schlafplatzeinflug von Reihern und anderen Vögeln zu erleben.

Ein besonderes Erlebnis ist der Schlafplatzeinflug unzähliger Rötelfalken und Afrik. Schwalbenschwanzaare. Die westeuropäischen Rötelfalken überwintern hier und die nur in der Sahelzone brütenden Afrik. Schwalbenschwanzaare, eine überaus grazile und elegante Greifvogelart, verbringen hier die Trockenzeit. Dieser Schlafplatz auf einer Insel im Deltagebiet ist erst vor wenigen Jahren von einem Franzosen entdeckt worden. Der Zugang ist kompliziert da nur mit dem Boot und bei entsprechendem Wasserstand erreichbar. Wir werden alles unternehmen um eindrückliche Beobachtungen dieses Phänomens zu erhalten.

Optional wird angestrebt, eine Nacht auf der Insel unter freiem Himmel zu schlafen. Dafür reicht ein mitgebrachter kleiner Baumwoll- oder Seidenschlafsack. So wird es möglich sein, die vielen tausend Greifvögel nicht nur am Abend sondern auch beim Abflug am Morgen zu beobachten und auch die scheuen Hyänen können nur so gesichtet werden (genauere Infos dazu folgen mit den letzten Reiseunterlagen).

Wer diese Option nicht wünscht, bleibt alternativ in der Hotelanlage und verbringt einen Nachmittag und den nächsten Vormittag mit individueller Gestaltung (Vogelbeobachtung, Pool...).

 

13. Tag: Wir brechen auf zur Fahrt nach Dakar. Am Nachmittag, auf der Fahrt zum Hotel,  kommen wir an den wichtigsten Gebäuden, Plätzen und Märkten der Stadt auf einer Stadtrundfahrt vorbei. Unser hübsches, sehr angenehmes Hotel liegt in einem ruhigen Wohngebiet Dakars.

 

14. Tag: Per Boot ist heute der Besuch des Nationalparks "Ile de la Madeleine" geplant, auf der u. a. Rotschnabel-Tropicvögel leben. Andere typische Meeresvogelarten, so auch eine Kormorankolonie, dürfen ebenfalls erwartet werden. Zum Abschluss können wir auf der Insel in einer traumhaften kleinen Bucht auch wunderschön baden!

Bei starkem Wind können die Boote ggf. nicht ausfahren. Auch kommt es manchmal vor, dass eine behördliche Verordnung den Bootsverkehr auf die Insel untersagt (so geschehen 2019). Alternativ beobachten wir in der Umgebung von Dakar, bevor wir am späten Abend unseren Rückflug nach Europa antreten.

 

15. Tag: Ankunft mit Brussels Airlines am Vormittag in Brüssel. Individuelle Weiterreise.

 


Leistungen:

  • Alle Übernachtungen im Senegal in landestypischen und den jew. vor Ort besten Lodges und Hotels lt. Ausschreibung
  • Frühstück und Abendessen während der Reise lt. Ausschreibung (1. Hotel-Abendessen am Anreisetag und letzte Hotelmahlzeit Frühstück am 14. Tag)
  • Alle Fahrten und Ausflüge ab/bis Dakar im Minibus mit einheimischem Fahrer lt. Reiseprogramm
  • Eintrittsgebühren in den Nationalparks und Naturschutzgebieten
  • 2 Bootsfahrten auf dem Gambiafluß im NP Niokolo-Koba
  • 3 Bootsfahrten im NP Sine Saloum
  • Bootsfahrt zur Ile de la Madeleine oder Alternativprogramm
  • Reiseleitung: Roberto Cabo und teilweise örtliche Führer
  • nicht eingeschlossene Leistungen:
  • Flüge mit Brussels Airlines von Brüssel nach Dakar und zurück. Alle Flüge können individuell gebucht werden oder von Urlaub & Natur vermittelt werden. Gebucht werden sollte für den 06.11.20 der Flug SN0203 (11.35 - 16.45 Uhr) und am 19.11.20 der Flug SN0206 (22.25 - 05.15 +1 Uhr). Die Flugbuchungen sollten in Abstimmung mit dem Veranstalter erfolgen sobald die Mindestteilnehmerzahl erreicht ist. 
  • Mittagessen (im Restaurant oder als Picknick)
  • Getränke zu den Mahlzeiten
  • Mögliche zusätzliche Eintritte oder Besichtigungen
  • ggf. entstehen geringe Kosten für die optionale Übernachtung auf der Schlafplatzinsel der Rötelfalken
  • Reiseversicherungen
  • Impfungen
  • ggf. Visum (zum Zeitpunkt der Ausschreibung ist kein Visum erforderlich)
  • Trinkgelder
  • weitere Leistungen die unter „eingeschlossene Leistungen" nicht aufgeführt sind

Wichtige Hinweise:

Bestandteil des Reisevertrages sind auch die "Wichtigen Hinweise" die hier als PDF-Dokument geladen werden können.

Termin:

06.11. - 20.11.2020

 

Reisepreis 2020:

p. Pers. im Doppelzimmer 2.890,- EUR

p. Pers. im Doppelzimmer zur Alleinbenutzung 3.240,- EUR

Min. 7, max. 10 Teilnehmer

 

Veranstalter: Urlaub & Natur Christian Balduf


Reisebericht und Vogelartenlisten