Schmetterlinge, Blumen und Vögel in der Sierra Nevada (Andalusien)

Attraktive Tier- und Pflanzenwelt mit zahlreichen endemischen Arten sowie herrlichen Landschaften

Die Sierra Nevada in Andalusien bildet die höchsten Gipfel der Iberischen Halbinsel (Mulhacén 3.480 m sowie zahlreiche weitere Gipfel über 3.000 m). Durch ihre Lage am südlichsten Rand Europas, in Sichtweite zum Mittelmeer, finden sich auf kürzester Distanz eine Vielzahl von Lebensräumen und biogeographischer Zonen: wüstenhafte Trockengebiete, mediterrane Wälder und Offenlandschaften, Wiesen und Weiden, Gärten, Bäche und Schluchten... Am Fuße der Berge in den südlichen Alpujarras gedeihen Orangen und Avocados während die Gipfel bis in den Frühsommer hinein schneebedeckt sind. 

Diese enorme Vielfalt an Mikroklimata, Höhendifferenzen und kleinräumiger Isolation bedingt eine sehr artenreiche Pflanzenwelt und eben auch zahlreiche Schmetterlinge, andere Insekten und Vögel.

Weite und wertvolle Flächen sind als Biosphärenreservat und seit 1999 auch als Nationalpark ausgewiesen.

 

Die Reise widmet sich schwerpunktmäßig der Beobachtung, Bestimmung und Fotografie von Schmetterlingen - in einer der dafür artenreichsten Regionen Europas!

Diese Insektengruppe rückt immer mehr in den Focus von Naturbeobachtern. Wenn auch bei Ihnen Interesse und Freude an Schmetterlingen bzw. Insekten allgemein oder der Wunsch sich mit dieser Tiergruppe näher zu beschäftigen vorhanden ist, dann reicht dies für eine Teilnahme völlig aus, obwohl auch erfahrene Schmetterlingskenner auf dieser Reise herausragende Beobachtungen erwarten dürfen.

 

Die Sierra Nevada ist auch ein Hotspot der Pflanzendiversität mit zahlreichen endemischen Formen. An Blumen und Vögeln werden wir uns daher auf dieser Reise ebenfalls erfreuen können - wie auch an einer gesunden Population des Iberischen Steinbocks!

Neben den für Spanien typischen mediterranen Vogelarten finden wir hier u. a. auch Steinschmätzer, Maurensteinschmätzer, Alpenkrähe, Feldlerche, Alpenbraunelle, Zippammer, Brachpieper, Gänsegeier, Stein- und Zwergadler,  Blaumerle und Steinrötel...

 

Ein weiterer großer Reiz dieser Reise sind die wunderschönen Kulturlandschaften aus maurischer Zeit und die kleinen weißen Dörfer der Alpujarras am Südfuß des Gebirges. Wir werden zahlreiche dieser Dörfer in ihrer malerischen Lage sehen und unsere beiden Unterkünfte sind entsprechend schön gelegen!

 

Fachkundig begleitet werden wir von Schmetterlingsexperten aus der Region, die zusammen mit Roberto eine gute Abdeckung der enormen naturkundlichen Vielfalt an Tieren und Pflanzen gewährleisten. 

 

Die Beobachtungen erfolgen auf kleinen Spaziergängen und Wanderungen. Eine normale körperliche Kondition ist dafür vollkommen ausreichend. 

 

Termin 2022:

23.06. - 30.06.2023

Span. Segelfalter Iphiclides feisthamelii; Foto: Miguel Olvera
Span. Segelfalter Iphiclides feisthamelii; Foto: Miguel Olvera

Von zwei Standorten aus (Mecina Fondales, 1.030 m NN und Dílar 900 m NN) erkunden wir auf Tagesausflügen eine große Vielfalt an Habitaten und Landschaften in der Sierra Nevada und den angrenzenden Gebieten:

 

Die ausgewählten Exkursionen ermöglichen also das Kennenlernen vieler Tag- und Nachtfalterarten, Vögel, Reptilien, einige Säugetierarten und der Flora!

  • Schmetterlinge quer durch alle mediterranen Waldtypen und Höhenstufen, Arten des Offenlandes, vernässter Wiesen, trockener Hänge...
  • Blumen und Schmetterlinge auf Kalk- und Silikatgestein
  • endemische und typische Blumenarten der Sierra Nevada
  • spektakuläre Landschaften
  • Iberischer Steinbock, weitere Säugetiere sowie Reptilien können erwartet werden
  • zahlreiche mediterrane Vogelarten sowie Arten des Hochgebirges
  • excellente, fachkundige Leitung durch ausgewiesene örtliche Experten und Roberto Cabo

 


Reiseverlauf Schmetterlinge in der Sierra Nevada



Spaziergang in der Sierra Nevada entlang einer Schmelzwasserrinne zur Bewässerung in tieferen Lagen
Spaziergang in der Sierra Nevada entlang einer Schmelzwasserrinne zur Bewässerung in tieferen Lagen; Foto: María Teresa Madrono

 

Das nachfolgende Tagesprogramm stellt die besuchten Gebiete kurz vor - die Reihenfolge kann sich jedoch ändern (in Abhängigkeit vom Wetter und anderen Faktoren) und ggf. kann auch ein Gebiet durch ein anderes ersetzt werden - immer jedoch zugunsten der Gruppe und der zu erwartenden Beobachtungen!

Der unten auf dieser Seite verlinkte Reisebericht der Tour 2022 vermittelt einen guten Eindruck zum Ablauf und den Beobachtungen auf dieser Reise.

 

1. Tag:

Individuelle Anreise nach Malaga. Nach Eintreffen aller Teilnehmer am frühen Nachmittag fahren wir nach Mecina Fondales. Das kleine weiße Dorf liegt in der Region der Alpujarra auf 1.030 m Höhe zwischen der Sierra Nevada und dem Mittelmeer. Je nach Ankunftszeit können wir noch die Hotelumgebung und den kleinen Ort erkunden. Gemeinsames Abendessen und Einführung in die folgenden Tage.

Kleiner Wanderbläuling, Leptotes pirithous; Foto: Roberto Cabo
Kleiner Wanderbläuling, Leptotes pirithous; Foto: Roberto Cabo

2. Tag: Die Region der Alpujarra erstreckt sich an der Südabdachung der Sierra Nevada, mit weißen Dörfern die zwischen 500 m und 1.700 m hoch liegen. Alte Kulturlandschaften (Terrassenanbau), Wiesen, Weiden, Wälder und Bäche prägen die harmonische Landschaft die von den Mauren geprägt wurde. Auf einer mehrstündigen Exkursion laufen wir auf alten Wegen, die seit Jahrhunderten die Dörfer der Alpujarra miteinander verbinden, durch sehr abwechslungsreiche Landschaften.

Entsprechend reichhaltig ist die Schmetterlingsflora mit z. B. Kardinal Gonepteryx cleopatra, Leinkraut-Scheckenfalter Melitaea deione, Segelfalter, dem Span. Schachbrett Melanargia lachesis...

Oft findet man feuchte Stellen an Tränken oder Gräben an denen dutzende Bläulinge und Dickkopffalter saugen. Auch Faden- und Schmetterlingshafte sowie zahlreiche Käferarten sind zu erwarten.

Hier blühen u. a. auch die Span. Fingerwurz (Dactylorhiza elata) sowie das sehr attraktive Glockenblumengewächs Trachelium caeruleum (Blaues Halskraut).

Am Abend in Hotelnähe (gerne auch an weiteren Abenden) ist geplant eine Lichtfalle für Nachtfalter aufzustellen um so auch einen Eindruck der reichen Nachtfalterfauna zu erhalten.

Gonepteryx cleopatra
Gonepteryx cleopatra; Foto: José Miguel Barea

3. Tag: Nach Kontrolle der Nachtfalle führt uns die heutige Exkursion zu autochthonen Eichen- und Kiefernwäldern mit Waldkiefer, mehreren Eichenarten, alten Esskastanien... Hier leben Arten wie Blauer Eichenzipfelfalter und Satyrium esculi, der Kommafalter sowie ibero-nordafrikanische Arten wie die Bläulinge Polyommatus celina,  Pseudophilotes panoptes und der Sonnenröschen-Bläuling Aricia cramera.

 

 

Fadenhaft, Nemoptera bipennis; Foto: Roberto Cabo
Fadenhaft, Nemoptera bipennis; Foto: Roberto Cabo

4. Tag: Heute verbringen wir den Tag in den wunderschönen Landschaften der Alpujarra im Bereich der Schlucht von Poqueira in einer Höhe von etwa 2.000 m. Mit viel Wasser und Blumen ist es ein Schmetterlingsparadies. Hier erwarten wir Euchloe crameriGonepteryx cleopatra sowie zahlreiche Edelfalter, Bläulinge und Dickkopffalter.

Auch ein Spaziergang durch eines der schönsten Weißen Dörfer Andalusiens ist vorgesehen. Am späteren Nachmittag verlassen wir die Region der Alpujarra und erreichen nach einer etwa 2-stündigen Fahrt unseren neuen Hotelstandort im NW der Sierra Nevada.

 

Kardinal (Argynnis pandora); Foto: Roberto Cabo
Kardinal (Argynnis pandora); Foto: Roberto Cabo

5. Tag: Den Tag wollen wir  innerhalb des Nationalparks Sierra Nevada auf einer Höhe zwischen 1700 und 1900 m Höhe verbringen. Das Gelände auf dolomitischem Kalk ist relativ abgelegen, sehr vielfältig strukturiert mit Gebüsch und Wiesenflächen, entsprechend zeigt sich auch eine reiche Schmetterlingsfauna mit z. B. Baumweißling, Polyommatus nivescens, Schachbrett Melanargia lachesis... Die Abundanz des ansonsten seltenen Gold- scheckenfalters (Euphydrias aurinia) war im Juni 2022 überwältigend hoch! Auch die große, endemische, flugunfähige Heuschrecke Eumigus rubioi lebt hier und kann mit etwas Glück beobachtet werden.

Am Abend kann wieder eine Lichtfalle für Nachtfalter aufgestellt werden.

 

Apollofalter, Parnassius apollo nevadensis; Foto: Roberto Cabo
Apollofalter, Parnassius apollo nevadensis; Foto: Roberto Cabo

6. Tag: Auffahrt auf 2.300 m Höhe, diesmal auf Silikatgestein. Hier findet sich eine große botanische Diversität und hier spazierenzugehen ist ein Genuss für Pflanzen- und Schmetterlingsbeobachter!

Am Nachmittag dann kurze Weiterfahrt bis auf 2.500 m mit entsprechenden Fels- und Geröllstrukturen, Feuchtwiesen, einem kleinen Wasserfall und Schmelzwassersee.

Hier leben einige endemische Schmetterlingsarten die meist erst ab Ende Juni fliegen - doch auch wenn daher heute ggf. nicht alle endemischen Arten beobachtet werden sollten, lohnen sich die Beobachtungen hier allemal.

Die endemische Unterart des Apollofalters Parnassius apollo nevadensis, der Sonnenröschenbläuling Aricia morronensis ramburi sowie Polyommatus golgus und Erebia hispana können jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit angetroffen werden.

 

Fettkraut Pinguicola nevadensis; Foto: Roberto Cabo
Fettkraut Pinguicola nevadensis; Foto: Roberto Cabo
Auf 2.500 m in der Sierra Nevada, Lebensraum zahlreicher endemischer Pflanzen und Schmetterlinge (unten: Polyommatus golgus); Foto: Roberto Cabo
Auf 2.500 m in der Sierra Nevada, Lebensraum zahlreicher endemischer Pflanzen und Schmetterlinge (unten: Polyommatus golgus); Foto: Roberto Cabo
Der Zipfelfalter Satyrium esculi; Foto: Roberto Cabo
Der Zipfelfalter Satyrium esculi; Foto: Roberto Cabo

7. Tag: Die heutige Exkursion führt uns in die Sierra de Huétor die sich im Norden der Provinz Granada erstreckt und die uns neue Landschaftseindrücke und Habitate vermittelt. Aufgrund von Wäldern und Gebüschformationen auf Kalk sowie Bächen und Kanälen ist hier neben zahlreichen Schmetterlingsarten auch mit Libellen zu rechnen. Kleiner und Feuriger Perlmuttfalter, Flockenblumen-Scheckenfalter, Segelfalter und Polyommatus nivescens sind nur einige der zu erwartenden Arten.

Historisch ist das Gebiet ebenfalls sehr interessant, im Span. Bürgerkrieg war es eine Frontlinie zwischen den verfeindeten Bürgerkriegsparteien wovon heute noch Schützengräben und Bunker zu sehen sind. Hier beginnen dann auch wüstenartige, skurrile Erosionslandschaften ("Badlands") auf die wir einen Blick werfen können.

 

8. Tag: Rückfahrt nach Málaga und Heimreise oder individuelle Verlängerung in Andalusien.


Allgemeine Hinweise:

  • Im Juni kann in Andalusien mit in der Regel sonnigen und warmen Tagen gerechnet werden. In den Hochlagen ist es allerdings deutlich kühler, Gewitterregen sind möglich.
  • Unterkunft in zwei sehr angenehmen Hotels, beide wunderschön gelegen: 4 Nächte in einem kleinen, familiären Hotel in Mecina und 3 Nächte in einem ebensolchen Hotel in Dílar. Jedes Zimmer mit eigenem Bad.
  • Das Mittagessen wird meist als Picknick eingenommen.
  • wir unternehmen zahlreiche Spaziergänge und kleine Wanderungen, der Schwierigkeitsgrad ist aber gering: Jeder mit normaler physischer Kondition wird die Wegstrecken ohne Probleme gehen können.

Leistungen:

  • 7 Übernachtungen in zwei sehr ansprechenden Unterkünften (s.o.) in den kleinen Dörfern Mecina und Dílar, beide mit Pool
  • Frühstück und Abendmenu
  • alle Fahrten und Exkursionen ab/bis Flughafen Malaga. Je nach Teilnehmerzahl werden ein oder zwei Minivans (Fahrer sind die beiden Reiseleiter) oder ein Kleinbus mit Fahrer eingesetzt
  • alle notwendigen Lizenzen und Genehmigungen zum Besuch der Reservate
  • Reiseleitung: Roberto Cabo und örtlicher Guide als lokaler Schmetterlingsexperte
  • Nicht im Preis eingeschlossen ist die individuelle An- und Abreise nach Málaga (Sie können sich den Flug entweder selber buchen oder über den Veranstalter vermitteln lassen) und das Mittagessen (meist als Picknick)
  • Veranstalter: DUMA Naturreisen GmbH

Termin 2023:

23.06. - 30.06.2023

  

Reisepreise 2023:

bei 8 Teilnehmern: p. Pers. im Doppelzimmer 2.190,- EUR

bei 9-10 Teilnehmern: p. Pers. im Doppelzimmer 2.140,- EUR

bei 11-12 Teilnehmern: p. Pers. im Doppelzimmer 2.040,- EUR

 

Zuschlag im Einzelzimmer 200,- EUR

 

min. 8, max. 12 Teilnehmer

 

Kontakt und Buchungsanfrage

 


Reiseberichte und Beobachtungslisten früherer Jahre